Arbeit für die Ausstellung ‚Void‘, 2012 in Nowy Sącz, zum Thema verschwundener Multi-Kulturalität in West-Galizien, Polen, kuratiert von Anda Rottenberg.
Ausgangsmaterial für die dreiteilige Arbeit ‚Heiliges Band‘ (Flechtbild aus geätzten Edelstahlstreifen, vernietete Edelstahlplatten, Video) waren alte Foto-Bleiklischees, die sich im Archiv der Galiziendeutschen in der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne befinden. Der volkstümelnde Titel ihrer Zeitung ‚Das Heilige Band‘ wurde ebenso weiterverwendet wie die Ästhetik der alten Bleiklischees, aus denen uns eine fast verblichene Welt des Seitenverkehrten entgegenschimmerte, ein Geisterbild aus der Vergangenheit. Die Klischees inklusive alter Farbanhaftungen und Verunreinigungen wurden in einem mehrstufigen Reproduktionsverfahren in Edelstahl eingeätzt, wobei jeder einzelne Schritt das Motiv unschärfer und verschwommener werden lässt – ganz so wie Erinnerung, die sich im Lauf der Zeit und mit jedem Wiedererzählen immer mehr von ihrem eigentlichen Gegenstand entfernt. Die blassen Ätzungen wurde mit einem zerstückelten Panorama des heutigen Nowy Sącz verflochten.